© berliner-zeitung.de | Beitrag vom 13.07.2017

Neues Konzept So bekommt Berlin seine Problem-Schulen flott – Quelle: http://www.berliner-kurier.de/27968700 ©2017
Neues Konzept So bekommt Berlin seine Problem-Schulen flott – Quelle: http://www.berliner-kurier.de/27968700 ©2017

„Turnaround-Projekt“ Abbrecherquote gesenkt - Maßnahmen an Problemschulen erfolgreich

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Nach vier Jahren Dauer zog die Projektleitung Bilanz.

Foto: imago/Christian Ditsch

New York war Vorbild. Dort werden scheiternde Schule – auf Englisch: failing schools – bereits seit 2002 von externen Beraten gezielt unterstützt. Sie können über Personal und Geld weitgehend frei verfügen. Dafür müssen sie einen jährlichen Bericht darüber abliefern, ob diese Problemschulen ihre selbstgesteckten Ziele erreichen. Auf diese Weise sollen sie die Wende schaffen, den Turnaround, wie es auf Englisch heißt.

Nach New Yorker Vorbild nahmen nun auch zehn Berliner Problemschulen vier Jahre lang an einem Turnaround-Projekt teil, das die Bildungsverwaltung zusammen mit der Robert-Bosch-Stiftung verantwortete. Die Bilanz: Neun von zehn Schulen erhielten neue Schulleiter. Denn eine gute Führung ist von zentraler Bedeutung. An zwei Schulen mussten die Schulleiter aber zwischenzeitlich erneut ausgetauscht werden. „Alle Schulen haben ihre Herausforderungen angenommen“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

„Aber es gab auch Schwierigkeiten und Rückschläge.“ Dennoch hätten die meisten Sekundarschulen ihre Abbrecherquote und auch die Zahl der Schulschwänzer gesenkt. Scheeres lobte beispielhaft die Erfolge der Hector-Peterson-Sekundarschule. Dort reduzierte sich mit neuer Schulleitung die Schulabbrecherquote von 20 auf fünf Prozent, es fiel weniger Unterricht aus, weniger Lehrer meldeten sich krank, auch die Gewaltvorfälle nahmen ab.

© www.berliner-kurier.de | Beitrag vom 13.07.2017

Neues Konzept So bekommt Berlin seine Problem-Schulen flott – Quelle: http://www.berliner-kurier.de/27968700 ©2017
Neues Konzept So bekommt Berlin seine Problem-Schulen flott – Quelle: http://www.berliner-kurier.de/27968700 ©2017

Neues Konzept So bekommt Berlin seine Problem-Schulen flott

Berlin -

Übellaunige Schulleiter, viele Schulschwänzer und eine hohe Schulabbrecher-Quote. Zehn besonders schwierige Berliner Problemschulen sollten in einem neuartigen Turnaround-Projekt vor dem Aus bewahrt werden. Nach New Yorker Vorbild. Nach vier Jahren wurde jetzt Bilanz gezogen: So können Problemschulen besser werden.

© Länderreport | Beitrag vom 04.04.2017

Viel Unterrichtsausfall, schlechte Abschlüsse und hohe Abbruchquoten – das kennzeichnete die Silberstein-Schule in Berlin-Neukölln. Seit drei Jahren partizipiert sie am sogenannten Turnaround-Programm. Es gibt neue Regeln – auch auf dem Schulhof.

Die Silberstein-Grundschule liegt direkt an den Gleisen zwischen den S-Bahnhöfen Herrmannstraße und Neukölln. Zwei Berliner Brennpunkte. Letzterer gilt als Hotspot der Drogenszene. Ein schwieriges Quartier, aus dem viele lieber wegziehen, sofern sie es sich leisten können. Diese Entwicklung bekommen auch die Schulen in dem Bezirk zu spüren. Viele Kinder sprechen zu Hause Arabisch, Türkisch, Serbisch oder Russisch.

Der Eingang der Silberstein-Grundschule liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Gleise. Ein imposanter Backsteinbau aus der Gründerzeit mit einem hohen Giebel in der Mitte. Das Eingangsportal ist verschlossen, der Hausmeister bittet freundlich hinein. Im Erdgeschoss riecht es nach frischem Putz. Ein Blick durch ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes zeigt, was sich in den vergangenen drei Jahren alles getan hat.

"Wir hatten da wo vorher das Geländer ist, einen Zaun, der die Schule begrenzt hat. Da war also richtig Güterbahnhof, Gleise."

Jetzt sieht man dort einen modernen Schulhof, der sich auf zwei Etagen erstreckt. Es gibt einen Spielplatz mit Klettergerüst und Trampolins, Kinder üben auf Skateboards ihr Gleichgewicht zu halten oder düsen auf Rollern über den Pausenhof.

© Berliner Morgenpost | Beitrag vom 04.12.2016

 

Der Ruf der Neuköllner Silberstein-Schule war schlecht. Nun werden die Schüler auch in der Sprache ihres Herkunftslandes unterrichtet. Silberstein-Schule

Von Regina Köhler
 

Sergej Afonin hat eine weitreichende Entscheidung getroffen, als er im Frühjahr die Stelle des Schulleiters der Neuköllner Silberstein-Grundschule angetreten ist. Freizeit ist für ihn seitdem ein Fremdwort. Es gibt viel zu tun, damit sich wieder mehr Eltern für diese Schule interessieren, möglichst auch solche, deren Kinder Deutsch als Herkunftssprache haben. Die Schule hat keinen guten Ruf, bildungsnahe Eltern meldeten ihre Kinder bislang lieber woanders an.

Die Silberstein-Schule, die zwischen den S-Bahnhöfen Neukölln und Hermannplatz und damit mitten im sozialen Brennpunkt liegt, wurde schon 2013 in das "School-Turnaround-Programm" der Bildungsverwaltung aufgenommen. Die Schulinspektion hatte der Schule einen großen Bedarf bei der Unterrichtsentwicklung attestiert. Es gab interkulturelle Probleme in der Schülerschaft, das Lehrerkollegium war sich nicht einig, wie mit den Herausforderungen umzugehen ist, die Schulleiterin überfordert. Das Turnaround-Programm unterstützt zehn Berliner Schulen, die besonders große Schwierigkeiten haben. Sie bekommen zusätzliche Mittel und jeweils einen Schulentwicklungshelfer an die Seite.

© Abendblatt-Berlin | Beitrag vom 18.09.2016

Neubau: Rund acht Millionen Euro wurden investiert.

Ein weiterer Meilenstein für die Aufwertung des Quartiers an der Silberstein-Schule ist jetzt erreicht. Nach dem Erweiterungsbau zur Umsetzung des gebundenen Ganztagsbetriebes folgt jetzt die Einweihung der neuen Sporthalle an der Hertabrücke. Damit kann ein jahrzehntealtes Problem ad acta gelegt werden: Die Halle wird zukünftig vorrangig von den drei in der Nähe befindlichen Schulen Albrecht-Dürer-Gymnasium, Konrad-Aghad-Schule und Peter-Petersen-Schule sowie dem Vereinssport genutzt werden. Auch wer nicht so gut zu Fuß ist, wird die Gebäude nutzen können: Ein barrierefreier Eingang von der Hertabrücke aus über eine Rampe in der oberen Ebene der Sporthalle wurde realisiert. Im Erdgeschoss entstanden der Hallenteil, Umkleide-, Sanitär- und Geräteräume. Im Obergeschoss wird es eine Tribüne geben. Die Sporthalle ist für bis zu 199 Personen vorgesehen und wird über einen barrierefreien Zugang über eine Aufzugsanlage verfügen.

Verbindender Hof

Auf den Freiflächen wurde ein multifunktionaler Schulhof errichtet, der den Erweiterungsbau, die Mensa, die neu gebaute Sporthalle sowie der Silbersteinschule verbindet und von mehreren Schulen in der Umgebung genutzt werden sollen. Für das Stadtumbauprojekt Dreifeldsporthalle nebst Schul- und Schulsportfreiflächen mit einem Volumen von 7,8 Millionen Euro kamen 6,23 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Zukunftsinitiative Stadtteil, Stadtumbau West“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bauen und Reaktorsicherheit.

Architektonischer Gewinn

Die Ausstattung der Sporthalle mit neuen Sportgeräten im Wert von 82.000 Euro erfolgte aus Mitteln des Schul- und Sportamtes Neukölln. Im Ergebnis eines Wettbewerbsverfahrens wurde das Büro Freitag Hartmann Sinz Architekten Berlin ausgewählt und mit der Planung des Gebäudes auf dem rund sechs Meter unter dem normalen Stadtniveau liegenden Gelände beauftragt. Die Dreifeldsporthalle ist ein markanter städtebaulicher Gewinn für Neukölln. Ihre roten Klinker und die Formen nehmen Bezug auf die vorhandenen Strukturen. Die Farbigkeit der aus der Gründerzeit stammenden Silberstein-Schule wird durch den gewählten Wasserstrichziegel aufgenommen und weitergeführt.

red., Bild: Bezirksamt Neukölln

© FACETTEN-Magazin-Redaktion | Beitrag vom 04.06.2013

Die Silbersteinstraße ist keine gute Adresse, darunter leidet auch die Silberstein-Grundschule. Läge sie nur 200 Meter weiter nördlich auf der anderen Seite Seite der S-Bahn-schulhof silberstein-schule_neuköllnGleise, wäre es besser um sie bestellt. Denn dann würde sie zu einem Quartiersmanagement-Gebiet gehören und z. B. für notwendige Bau- maßnahmen Mittel des Soziale Stadt-Förderprogramms  beantragen kön- nen. Weil das aber auf die Schule nicht zutrifft, sei sie, so Schulstadträtin Dr. Franziska Giffey gestern beim Vor Ort-Termin der bezirklichen SPD-Frak- tion, ein „Neuköllner Sorgenkind“.

Nun aber naht Hilfe für die von der Förderkulisse abgehängte Bildungseinrichtung des offenen Ganztagsbetriebs, die von 280 Kindern besucht wird, von denen mehr als 90 Prozent in Transferleistungsempfänger-Haushalten leben: Auf Empfehlung des Bezirksamts Neukölln gelangte die Silberstein-Schule in das vom Senat und der Robert-Bosch-Stiftung aufgelegte Modellvorhaben „Turnaround of Schools – Berli- ner podium_spd-fraktion_silberstein-schule_neuköllnSchulen starten durch“, von dem bis 2015 insgesamt 10 Schulen in der Hauptstadt profitieren sollen. Für die Silberstein-Schule bedeutet das einerseits eine strukturelle Wende. „Wir wollen zu einer gebundenen Ganztagsschule werden, um in ei- nem sozialen Brennpunkt eine bes- sere individuelle Förderung der Kinder gewährleisten zu können“, erklärt die kommissarische Schulleiterin Grit Buggert (2. v. r.). Andererseits aber soll der Umkehrschub von einer unbeliebten zur begehrten, ihren Bildungsauftrag optimal ausfüllenden Schule auch durch massive bauliche Veränderungen gezündet wer- modell erweiterung silberstein-schule_neuköllnden. In einem Vierteljahr, so der Zeitplan, sollen die beginnen, im Herbst 2016 abgeschlossen sein.

Kernstück der baulichen Aufwertung und Realisierbarkeit des gebundenen Ganztagsbetriebs ist ein von Frei- flächen umgebener Erweiterungsbau mit Mensa und Betreuungsräumen, der das Schulgelände mit der momentan noch brachliegenden Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Neukölln verbinden wird. Durch das Gebäude wird auch der Höhenunterschied zwischen beiden Grundstücken volker hartmann_entwurf silberstein-schule_neuköllnüberwunden. „Hätte man die 6 Meter hohe Böschung mit einer Rampe ausgleichen wollen, hätte die bei Berücksichtung des Inklusions-Aspekts 120 Meter lang sein müssen“, geht Architekt Christian Hart- mann auf die besondere gestalterische Herausforderung ein, die neben der topo- graphischen Besonderheit auch aus der Geräuschbelastung durch die S-Bahnen auf der Ringbahnstrecke resultiert. Von seinem Architekturbüro Freitag/Hartmann/Sinz wurde diese am besten gelöst. Zudem ist es nicht nur die Silberstein-Schule, an der sich einiges verändert: Umgesetzt wird ein städtebauliches Gesamtkonzept, im Zuge dessen auch die Unterversorgung des s-bahn-gelände_sporthalle hertabrücke_neuköllnQuartiers mit Sportflächen behoben werden soll.

Direkt an der Hertabrücke beginnt im ersten Halbjahr 2014 auf dem etwa 3.000 Quadratmeter großen, neu zu erschließenden Bahn-Gelände der Bau einer Dreifeldsporthalle. Insbe- sondere von den Kindern der im angrenzenden Körnerkiez gelegenen Konrad-Agahd-, Peter-Petersen- und Albrecht-Dürer-Schule solle die ge- zugang sporthalle hertabrücke_neuköllnnutzt werden, aber auch nachmittags für den Vereinssport zur Verfügung stehen, sagt Fran- ziska Giffey. Außerdem biete sie etwa 200 Zuschauern Platz. Der Zugang zur Halle, ergänzt Architekt Hartmann, werde über einen Durch- giffey+hartmann_modell silberstein-schule_neuköllnbruch an der Herta- brücke, einen barrie- refreien Eingang und eine behindertenge- rechte Rampe erfolgen.

Über 10 Millionen Euro sind für die Baumaßnahmen veranschlagt, von denen nicht nur die lange bei finan- ziellen Zuwendungen vernachlässigte Silberstein-Schule profitiert. Mit dem Schuljahr 2015/16 will sie den gebundenen Ganztagsbetrieb aufnehmen. Dass dann Zustände wie der aktuelle der Vergangenheit angehören, hofft auch Schulleiterin Buggert: Für das Schuljahr 2013/14 kann sie zwar 73 Schulplätze zur Verfügung stellen, aber lediglich 39 Anmeldungen verzeichnen.

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